Karl May Hörspiele
Startseite  Login  Wiki  Foren  Gästebuch  Impressum
Produktionen  Label  Reihen - SB  Personen  Firmen
Rollen  Textvorlagen  Sonderansichten  Hilfe  Suche

< zurück zur Produktion

Rezensionen / Kommentare

Die Sklavenkarawane
  Regie: Dagmar von Kurmin


Eintrag von ollihimself (vom 2.12.2003) (weitere Einträge von ollihimself)

Inhalt:
Abu el Mot und Abd el Mot sind grausame Sklavenjäger. Als Abd el Mot das Dorf Ombula überfallen will, in dem die bereits versklavten Tolo und Lobo Freunde und Verwandte haben, beschließen die Sklaven zu flüchten. Zunächst gelingt die Flucht auch. Als Abd el Mot entdeckt, dass die beiden entflohen sind, setzt er den Flüchtigen nach. Aber der Zufall will es, dass die beiden Sklaven kurz bevor der Sklavenjäger sie wieder eingefangen kann von Fremden gerettet werden.

Diese Fremden erklären sich bereit, den Überfall auf das Dorf zu vereiteln. Doch es kommt anders als geplant. Die Sklavenjäger setzen die Fremden fest, überfallen das Dorf, töten alle "Unbrauchbaren" Dorfbewohner und versklaven den Rest. Ein grausames Schauspiel. Und noch grausamer soll es den Fremden ergehen. Abd el Mot erkennt nämlich in einem von ihnen einen alten Feind. Diesem hat der Sklavenjäger es zu verdanken, dass er keinen Fuß mehr in seine alte Heimat setzen darf. Abd el Mot sinnt auf Rache...

Kritik:
Grausam. Echt grausam ist dieses Hörspiel. Einmal wird ein Mann lebendig von einem Krokodil gefressen - immer schön untermalt von entsprechend realistisch klingendem Geschrei, dann stürzt sich die Hälfte eines überfallenden Eingeborenenstammes aus Angst vor der Versklavung in die Flammen und kommt dort elendig um, dann wird damit gedroht, einem Aufsässigem die Zunge bei lebendigem Leibe herauszureissen... klasse! Genau deswegen habe ich das Hörspiel als Kind so geliebt, dass ich es einmal und dann nie wieder angehört habe.

Was verwirrt ist die Tatsache, dass die von den weiteren Europa Karl May Produktionen bekannten Sprecher hier "vertauschte Rollen" Sprechen. Die sonst durchweg als Bösewichte auftretenden Sprecher, sprechen nun auf einmal die "Guten" und umgekehrt. Nein, das gefällt zumindest dem sich auf Vertrautes Europa "Karl May Feeling" freuenden Hörspielfan überhaupt nicht.

Ein weiterer Kritikpunkt: Die für die Hörspielbearbeitung notwendig durchzuführende Verkürzung des Originalstoffes ist im Ergebnis recht unglücklich. Genaues Zuhören ist von Nöten, will man die Geschichte auch nur Ansatzweise verstehen. Als Kind war ich ob der vielen Namen, Lokalitäten und Handlungsstränge äußerst verwirrt und ganz einfach überfordert....

In Summa haben wir hier zwar eine solide Karl May Produktion, diese kann aber nicht an die Referenzwerke von Europa heranreichen.

Fazit:
Ausnahmen bestätigen die Regel. so ist diese Hörspiel von D. v Kurmin leider etwas verunglückt. Insgesamt keine schlechte Produktion, aber wegen des Inhaltes, der Verkürzungen und der unglücklichen Rollenbesetzungen von der Bewertung her leider nicht mehr als: Geht so!

Ollihimself
http://www.hoerspiel-rezensionen.de


kein Punkt kein Punkt
Eintrag von thoschw (vom 22.5.2003) (weitere Einträge von thoschw)

Diese vorlagengetreue Kurzfassung ist etwas zu gleichmäßig, geräuscharm und undramatisch geraten. Die kaum vorhandene Musik und die unmittelbaren Übergangs-Erzählertexte bieten mitunter zuwenig Platz zur Reflexion in dieser auch für May-Romane mitunter sehr brutalen Handlung. Dazu kommt noch, daß die 'lustigen Rollen' bis auf die des Vogelkundlers Ignazius Pfotenhauer (seltsamerweise hier ein Österreicher) ausgespart worden sind.

Die Auswahl der Sprecher, einige davon Segeberg-erfahren, macht die Aufnahme dennoch hörenswert. Es ist halt nur schade, das Europa-Hörspiele nur selten länger als 40 Minuten dauern, so sind übermäßige Szenenverkürzungen vorprogrammiert: Hier etwa bei der Flucht und Rettung Lobos und Tolos, bei der Gefangennahme von Schwarz und dem Elefantenjäger oder in der Seribah Madunga.

kein Punkt kein Punkt
Rezension / Kommentar schreiben bzw. bearbeiten