Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

Im Tal des Todes
  Regie: Kurt Stephan


Eintrag von thoschw (vom 21.6.2004) (weitere Einträge von thoschw)

Es ist ein wenig verwunderlich, daß in den 70er Jahren nur diese einzige Aufnahme nach 'Im Tal des Todes' entstanden ist. Der vom KMV umgearbeitete nordamerikanische Teil von 'Deutsche Herzen, deutsche Helden' bietet mit dem umbenannten Figuren Old Firehand, Winnetou, Sam Hawkens, Dick Stone & Will Parker sowie Sir David Lindsay immerhin ein recht attraktives Karl-May-Westernspersonal; auch wurde das Buch 1980 in Bad Segeberg von Harry Walther auf die Bühne gebracht.

Das relativ kurze Hörspiel erzählt auszugweise die ersten 6 Kapitel des Buches, wobei Bearbeiter Kurt Stephan den Handlungsverlauf an einer Stelle veränderte: Sam Hawkins [! so in der Rollenliste angegeben] und seine Freunde treffen soglieich nach Auffinden des Zettels auf Old Firehand, also noch bevor die Bandenmitglieder Clay und Bill [im Buch ohne Namen] belauscht und überwältigt werden. Leider wurde auch ein wenig zu viel gekürzt: So entfällt die Rolle von Amy, der Taube des Urwalds, sodaß Paloma Nakana im Gegensatz zu Wilkins nur beläufig erwähnt wird. Trotz des adaptierten Kampfes um die Mission, werden das 'blaue Wasser', in Mays Originaltext übrigens 'Silbersee' genannt, wie auch die rund um den See verstreuten Häuptlingsgräber nicht genannt. Ingesamt ist die etwas zu arg gestraffte Bearbeitung jedoch recht gelungen geraten.

Kurioserweise verführte Stephan das kurze bekannte 'Hi,hi,hi' von Sam Hawkens wohl dazu, auch anderen Rollen ein ähnliches Gelächter unterzuschieben: Zunächst hat der etwas ostpreußisch dialektierende Rothe einen kleinen Lachanfall mit "Aber euer Vergleich mit dem deutschen Förster, hö,hö,hö!", und anschließend prustet auch Dick Stone als 'Der brüllende Stier': "Lang und Dürr. Wie die Stangen eines Zeltes. He,he,he!" Der Hawkens-Spezi Stone übernimmt übrigens auch die Buch-Dialoge von Will Parker, ds Anwesenheit also nur erwähnt wird, sodaß dem ohnehin durch Zweitrollen recht strapazierten Hörspiel eine weitere Mehrfachbesetzung erspart blieb.

Ein weiterer und recht typischer Stephan-Einfall ist schließlich, daß Old Shatterhand, als dessen Verbleib ganz wie im GW-Band nachgefragt wird, explizit zum Reisenden im Orient - genauer im Balkan - gemacht wird. Offensichtlich nützte hier Stephan die Gelegenheit, um dezent auf die zur selben Zeit erschienede Hörspiele 'Von Bagdad nach Stambul' und 'In den Schluchten des Balkan" hinzuweisen. Allerdings bedachte er wohl nicht, daß Sir David Lindsay in der 'Hölle der Silberminen'-Fortsetzung von seinen gemeinsamen Abenteuer mit Kara ben Nemsi bis hin zum Abschluß in Montenegro erzählt, demnach sollte die Reise Old Shatterhands durch den Balkan also längst beendet sein. Allerdings ist dieser Lapsus nicht derart offensichtlich, wie die fatale Bearbeitung am Ende von 'Im Land der Skipetaren', wo Stephan wegen der gleichzeitig produzierten 'Old Firehand'-Aufnahme Kara Ben Nemsi kurzerhand mal mitten aus der Verfolgung des Schut reißt und schnell nach Amerika herüber schickt.

Entgegen dem Versprechen des Titels wird das 'Tal des Todes' in diesem ersten Teil übrigens nicht betreten, Old Firehand kündigt am Ende lediglich den Ritt dorthin an. Vom Niveau her erreicht die Aufnahme leider noch nicht ganz den notwendigen Grad an Professionalität, den etwa erfreulicherweise die Balkan-Aufnahme von Kurt Stephan erreicht. Immerhin präsentiert sich aber die Produktion doch schon etwas ausgereifter als die beiden Skipetaren/Firehand-Hörspiele, doch wie bei diesen Vorgänger bildet auch im 'Tal des Todes' ein ständiges Vogelgezwischer die Normhintergrundsgeräuschkulisse.

Im Gegensatz zur 'Unsere Welt'-LP sowie der PMC-Cassette ist auf der Zebra-Neuausgabe zusätzlich Musik einmontiert. Dabei dürfte das nachträgliche Einfügen von Zwischenmusik zur Trennung der einzelnen Szenen generell ein gutes Mittel sein, die szenisch notorisch übergangslos geschnittenen Kurt-Stephan-Produktionen aufzupolieren, wie etwa auch die Zebra-Version von 'In den Schluchten des Balkan' zeigt. Bedauerlicherweise ist aber auf dem Zebra-Label die Fortsetzung 'In der Hölle der Silberminen' nicht neu aufgelegt worden, sodaß diese ergänzende Aufnahme nur in der musikfreien Erstausgabe erschienen ist.

kein Punkt kein Punkt
Eintrag von ollihimself (vom 2.12.2003) (weitere Einträge von ollihimself)

Inhalt:
Bloody Jack ist der Anführer einer Bande, die unschuldige Menschen ausrauben. Dick Stone, Sam Hawkins und der Deutsche Rothe machen sich daran, die Bande dingfest zu machen. Aber das ist gar nicht so einfach, wie erwartet. Denn die Gruppe wird zunächst von einer stattlichen Anzahl an Indianern überfallen. Fast schon wäre es beinahe um die Westmänner geschehen. Aber Old Firehand greift rettend ein. Derweil ist Winnetou schon unterwegs, Bloody Jack und seine Mannen zu fassen...

Firehand und die Männer folgen nun Winnetou. Nach mehreren Tagen erreicht die Gruppe ein altes Missionshaus. Hier trifft sie auf die Bande. Mit List können Firehand, Hawkins und die anderen die Gauner überwältigen.

Doch es gilt noch mehr Unheil aus der Welt zu schaffen. Im Tal es Todes soll ein Minenbesitzer Menschen zu Tode quälen. Klar, dass die Helden des Wilden Westens auch hier einschreiten müssen.

Kritik:
Eine PMC Produktion. Tja, das sagt über die Qualität des Hörspieles schon einiges. Gut es ist nicht so schlecht, wie "In den Kordilleren" aber dennoch sicher kein Highlight unter den Karl Kay Hörspielen.

Inhaltlich wird hier zumindest eine zusammenhängende Geschichte erzählt, die allerdings nicht zum Abschluss gebracht wird. Was im Tal des Todes denn nun passiert, genau das erfährt der Zuhörer nicht, da das Hörspiel justamente an dieser Stelle zu ende ist. Schade, denn bis dahin hat man durchaus Spannendes zu hören bekommen und möchte nun erfahren, wie es weiter geht....

Die Sprecher sind altbekannt, Musik gibt es keine.

Fazit:
Kann mann hören!

Ollihimself

http://www.hoerspiel-rezensionen.de


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