Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

Kara Ben Halef
  Regie: Dagmar von Kurmin


Eintrag von Cartman (vom 25.8.2006) (weitere Einträge von Cartman)

Ein gutes, "gemütliches" Hörspiel mit viel echter Karl-May-Atmosphäre und tollen Sprechern. Vielleicht etwas zu undramatisch. Lediglich der Schluß mit der Schlacht am Grabe Mohamed Emins bietet "Action", die allerdings unlogisch aufgelöst wird: Noch eben waren die Haddedhin auf der Flucht, da ist der Kampf durch das Eingreifen Karas, Sir Davids und Omars plötzlich beendet, ohne daß man genau erführe, warum eigentlich.

kein Punkt
Eintrag von thoschw (vom 18.2.2004) (weitere Einträge von thoschw)

Der größte Pluspunkt dieser Produktion ist natürlich, daß es sie überhaupt gibt, da es sich um die bislang einzige Aufnahme handelt, die den Schut-Anhang mit Rihs Tod adaptiert. Zudem präsentieren sich Hellmut Lange, Malte Petzel sowie Bernd Kreibich als Hadschi Halef ein weiteres, letztes Mal in Hochform. Und da es sich zudem nur um die Adaption eines einzigen Buch-Kapitel handelt, wird die Handlung entsprechend ausnahmsweise einmal ausführlich wiedergegeben.

Der größte Schwachpunkt dieser Aufnahme hingegen ist jedoch zweifellos, daß Dagmar von Kurmin dabei die seltsame Idee Karl Mays von einem achtjährigen 'kleinen Krieger' allzu getreu aufgreift. In diesen Punkt hätte sie Mays Vorgabe unterlaufen müssen und Kara Ben Halef mit einer gereifteren Stimme als der eines Drittklässlers besetzten müssen, sodaß wenigsten akustisch ein älterer Knabe vorgetäuscht worden wäre. Auf der Suche nach einem passenden Titel für das Hörspiel schien aber wohl der etwas in die Irre führende Titel 'Kara Ben Halef' die erste Wahl - was zugebenermaßen auch besser klingt als 'Mein Rih' - und so sollte wohl der Sohnemann nicht gänzlich nur als passives Anhängsel die Freunde begleiten.

Und so präsentiert sich also ein kleiner Dreikäsehoch, dem Kara Ben Nemsi über die Buchvorlage hinaus absurderweise auch noch auf ein bewegliches Ziel schießen läßt. Diese den Gedanken an 'Kindersoldaten' aufkommen lassende Szene hätte man ebenso streichen sollen, wie die Betonung des Umstandes, daß Kara Ben Halef von der Felsenhöhe aus mit in den Kampf zieht. Zumindestens ist aber die Aufforderung Halefs unterblieben, der im Buchtext seinen Sidhi dazu auffordert, mit seinem Sohn Kara Ben Halef auf jeden Feind zu schießen, der sich nähert.

Von diesem ärgerlichen Faux-pas abgesehen, vermag die letzte Folge der Orient-Serie von Europa aber wiederum in weiten Teilen zu überzeugen, sodaß auch bei der Punktevergabe mal ein Auge zugedrückt wird.

kein Punkt
Eintrag von ollihimself (vom 2.12.2003) (weitere Einträge von ollihimself)

Inhalt:
Kara ben Nemsi zieht es nach langer zeit wieder einmal in das Land der Haddedin. Jahre nachdem er die Abenteuer um den sog. Schut glücklich überstanden und von seinem Freund Hadschi Halef Omar Abschied genommen hat um im fernen Amerika neue Abenteuer zu bestehen, ist der Deutsche nun wieder im Land der Muselmanen.

Auf dem Weg zu seinem Freund Hadschi Halef Omar trifft er auf zwei Fremde. Wie verwundert ist Kara, als er erkennt, dass diese beiden die besten Pferde der Haddedin reiten. Seinen Rih und die Schimmelstute des Sheiks. Klar, dass die beiden nur Pferdediebe sein können. Kara überwältigt also die beiden und bringt sie samt gestohlener Pferde zum Stamm der Haddedin. Dort ist die Überraschung groß, als der so lange Zeit nicht mehr gesehene Freund plötzlich und unerwartet auftaucht.

Voller Stolz führt Hadschi Halef Omar seinem Freund Kara ben Nemsi seinen achtjährigen Sohn Kara ben Halef vor. Dieser ist trotz seines jugendlichen Alters fast schon ein echter Krieger. Geschickt im Umgang Waffen und gewand im Reiten soll der Junge Dann auch dem gemeinsam geplanten Ritt zum Grab des Muhamed Emins, des hochverehrten Sheiks der Haddedin beiwohnen. Kara ben Nemsi ist ob des jugendlichen Alters des Knaben skeptisch. Führt der Ritt doch durch das Land der Bebbeh-Kurden. Diese haben den Haddedin Blutrache geschworen. Als aber auch Hanneh, die Mutter Kara ben Halefs den Deutschen darum bittet, den Jungen mit auf den gefahrvollen Ritt zu nehmen, willigt ben Nemsi schließlich ein. Gemeinsam mit seinen Freunden macht er sich nun auf, das Grab des verstorbenen Sheiks zu besuchen...

Nach beschwerlichem Ritt kommt die Reisegruppe schließlich auf der Felsenhöhe an, auf der vor einigen Jahren der Sheik der Haddedin in ein Felsengrab bestattet wurde. Man findet das Grab unangetastet und beschließt auf der Höhe zu übernachten.

Kara ben Nemsi jedoch hält diese Idee nicht für klug. Er versucht den amtierenden Sheik des Stammes, Amad el Ghandur davon zu überzeugen, die exponierte Stellung zu verlassen. Der Sheik aber lässt sich auf keine Diskussion ein. Er will die Nacht Totenwache bei seinem verstorbenen Vater halten. So kommt es zu einem Zerwürfnis zwischen Kara und Amad el Ghandur...

Ben Nemsis Befürchtungen hingegen scheinen sich zu bewahrheiten. In der Nacht kommt es zu einem Angriff der verhassten Bebeh-Kurden....

Kritik:
Herz, Schmerz und viel Schmalz zeichnen diese Karl May Folge aus. Zwar wird dem lauschenden Karl May Interessierten auch eine spannende Geschichte geboten, dennoch erinnert der Haupttenor eher an eine äußerst klischeehafte Heimatgeschichte. Entsprechend gibt es auch viel Tränen: Einmal beim überschwänglich in Szene gesetzten Wiedersehen von Halef und ben Nemsi, zum anderen beim genauso dramatisch intonierten Tod des Überpferdes Rih. Die Story dazwischen ist spannend aber ob der Herz-Schmerz-Szenen zu Anfang und Ende des Hörspiels viel zu kurz. Auch lässt sie den üblicherweise in den Dialogen zwischen Kara ben Nemsi und Hadschi Halef Omar aufkommenden Witz vermissen. Halef wirkt in dieser Folge entsprechend "erwachsen" und ist nicht mehr das kleine, merkwürdige Männchen, das er in den anderen ben Nemsi Hörspielen verkörperte.

Fazit:
Insgesamt bleibt trotz der brillanten Sprechergarde (Hellmut Lange, Malte Petzel, Christian Rode u.a.) ein fader Nachgeschmack. Die Brillanz der Folgen um den Schut wird hier jedenfalls nicht erreicht.

Ollihimself
http://www.hoerspiel-rezensionen.de



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