Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

To-Kei-Chun
  Regie: Dagmar von Kurmin


Eintrag von thoschw (vom 21.7.2004) (weitere Einträge von thoschw)

Eine sehr schöne Aufnahme der bis vor wenigen Jahren noch seperat abgedruckten 'To-Kei-Chun'-Erzählung aus 'Der Löwe der Blutrache' (KMV-Titel). Ebenso wie mit 'Kara Ben Halef' hat sich Dagmar v. Kurmin dabei einer in Bezug auf Hörspielproduktionen doch eher ungewöhnlichen Erzählung Mays angenommen, die ihren Reiz weniger aus der Handlung - ein beständiges, sich nahezu im Kreis drehendes Gefangennehmen und Befreien, welches sicherlich nicht das 'höchste der Gefühle' aus Karl Mays Feder darstellt - zieht, denn aus der Tatsache, daß es sich um ein Erlebnis unmittelbar nach Winnetous Tod handelt, sowie der Verbindung mit den Orientgeschichten.

Und so hat Dagmar v. Kurmin den Hinweis auf die Erlebnisse Kara ben nemsis und Hadschi Halef Omars mit Hassan Ardschir-Mirza dann auch in ihre Bearbeitung übernommen, schließlich hatte sie bereits vorher diese Episode aus 'Von Bagdad nach Stambul' für Europa inszeniert. Ferner sind bei dem Label mit den späteren Aufnahmen 'Old Shatterhand II' und 'Winnetou III, Folge 3' auch die weitern Begegnungen des weißen Westmannes mit dem Komantschenhäuptling erschienen.

Die erste Seite kommt leider ein wenig arg geräuscharm daher, wie freie Wildbahn klingt das nicht. Erst das Geheule der Indianer macht den Hörer unmißverständlich klar, daß die Handlung nicht im Studio stattfinden soll. Kurios aber harmlos ist auch der 'Momantsche' in der Besetzungsliste, welche vorlagegemäß relativ kurz ausfällt. Immerhin wurde aber von Dagmar v. Kurmin im Gegensatz zu Maritim-Ausgabe von Vethake die Erzählung im vollen Umfang adaptiert, was natürlich dazu führte, daß ihre Aufnahme nicht so weitschweifig geriet.

"Wer war dieser Mirza Dschafar wirklich und was würde er eines Tages in Persien sein? Ihn umgab ein Geheimnis, das er noch nicht hatte lüften wollen, und ich war nicht so zudringlich gewesen, ihn danach zu fragen. Vielleicht würde es die Zukunft beantworten." Leider aber hat weder Dagmar v. Kurmin noch sonst jemand bislang die Anspielung aufgenommen und eine Hörspielbearbeitung der Erlebnisse aus 'Bei den Trümmern von Babylon' (KMV-Titel) realisiert. Zwar wurde in der Maritim-Edition zunächst unter dem Obertitel 'Im Reiche des silbernen Löwen' eine solche Aufnahme als 'Im Schatten des Ahriman' angekündigt, stattdessen erschien aber eine weitere wohlgelungende 'To-Kei-Chun'-Produktion.

kein Punkt
Eintrag von ollihimself (vom 2.12.2003) (weitere Einträge von ollihimself)

Inhalt:
Old Shatterhand ist unterwegs von den Hancock Bergen zu den Apachen. Der Anlass ist traurig: Winnetou, der Häuptling der Apachen und Blutsbruder Shatterhands wurde von den Sioux Ogalalla erschossen. Dem Westmann kommt nun die Aufgabe zu, den Apachen die Botschaft zu übermitteln.

Als der berühmte Held des Wilden Westens Rast macht folgen zwei merkwürdige Männer seiner Fährte. Es sind die beiden Snuffels. So genannt, nach der riesig großen Nase, die die Zwillinge im Gesicht tragen...

Am Ende der Spur treffen die Beiden auf Shatterhand. Sie halten den Westmann zunächst für einen unerfahrenen Neuling, der sich angeblich unvorsichtig verhält und von Nichts im Wilden Westen Ahnung zu haben scheint. Als Shatterhand sich daraufhin zu erkennen gibt, glauben die Snuffels dem Westmann nicht. Dieser doch recht normal aussehende Mann soll der Held mit der "Schmetterhand" sein.. Niemals! Doch Old Shatterhand bekommt bald schon Gelegenheit, die Ungläubigen eines Besseren zu belehren...

Als ein Reiter auf die kleine Gruppe zukommt, der ein Pferd mit persischem Zaumzeug reitet, einen wertvollen orientalischen Dolch
sein Eigen nennt und zu allem noch ein Gedichtband in persischer Sprache bei sich führt wird Shatterhand misstrauisch. Und wirklich: Der Mann entpuppt sich als Lügner... zwar behauptet der Gute, ihm gehörten die Sachen aber weder seine Stiefel passen in die orientalischen Steigbügel noch kann der Mann ein Wort persisch...

Shatterhand setzt den Mann fest und reitet mit ihm und den Snuffels auf seiner eigenen Spur zurück. Als die kleine Gruppe auf einen von Pferdehufen aufgewühlten Platz trifft, wird der Mann gesprächig: Er ist Scout eines persischen Edelmannes, der ihm sein Pferd geborgt habe. Die Begegnung mit einer Gruppe von Komanchen habe er zum Anlass genommen, das Weite zu suchen...

Eine feige Aktion, denn die Kumpane des Scouts sind mittlerweile natürlich von den Indianern gefangen genommen worden...
Shatterhand und die Snuffels beschließen die Gefangenen zu befreien. Dieses Unterfangen stellt sich aber als äußerst schwierig dar. Zwar sind die feindlichen Komanchen schnell gefunden aber durch eine Ungeschicklichkeit der Zwillinge werden diese und auch der festgenommene Scout von den Indianern überwältigt.So hat Shatterhand nun insgesamt mehrere Gefangene zu befreien... Ein harter Job...

Kritik:
So langsam wird’s langweilig. Nicht was das Hören und Rezensieren der Europa Karl May Hörspiele angeht, sondern was das entsprechende Resümee betrifft. Dagmar von Kurmin zeichnet auch für diese Produktion verantwortlich. Wie das Urteil ausfällt ist nach diesem Hinweis dann wohl klar: Exzellent, geil, genial, unübertroffen...

Die Superlative hören sich überzogen an, treffen meiner Meinung nach aber genau den Ton, das Hörspiel vernünftig zu bewerten: Die Geschichte ist spannend, abwechslungsreich und humorvoll. Genau also das, was eine gute Story ausmacht. Die Sprecher bieten gewohnte Qualität, die Rollen sind - wieder einmal muss man wohl sagen - passend besetzt. Sound bzw. Musik schaffen die passende Untermalung fürs Hörspiel.

Das Besondere allerdings ist der wunderbare Humor, mit dem die Geschichte erzählt wird. Die Snuffels repräsentieren hierbei den Part, den der kleine Hadschi bei den Kara ben Nemsi Hörspielen von Europa sonst übernommen hat. Trottelig, leicht verwirrt aber unglaublich sympathisch stolpern die beiden "Westmänner" von einer Katastrophe in die Nächste. Fast schon etwas zu viel Slapstick wird hierbei für ein Karl May Hörspiel an den Tag gelegt. Na ja, mir jedenfalls gefällt es. Allerdings bin ich durch entsprechende Kindheitserinnerungen hier auch ziemlich vorbelastet...

Ollihimself
http://www.hoerspiel-rezensionen.de


Eintrag von JennyFlorstedt (vom 15.11.2003) (weitere Einträge von JennyFlorstedt)

Ruhig und etwas melancholisch stellenweise, besonders am Anfang. Aber da die Handlung unmittelbar an den Tod Winnetous anschließt, ist das nicht nur nachvollziehbar, sondern den Produzenten gebührt ausdrückliches Lob dafür. Nichtdestotrotz eine spannde Geschichte mit eienr ordentlichen Portion Humor. Nicht dieser Schenkelklopferhumor, sondern leicht ironisch und mit mit viel Sympathie für die Haupthelden.
Ein besonderes Augenmerk gilt der Musik. Wunderbar eingesetzt und im ganzen sehr stimmungsvoll.
Wer alerdings wissen will, wie es weitergeht, de rkann nicht einmal bei Karl May nachlesen. Es gibt zwar vom "Reich des Silbernen Löwen" noch drei weitere Bände, aber May wechselte dann ziemlich abrupt in sein symbolistisches Spätwerk und ließ die Abenteuerhandlung der ersten beiden Bände unbeendet.


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